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Auffälligkeiten der drei Kernbereiche können sein:
 Aufmerksamkeitsstörung
  • Beachtet häufig Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten, bei der Arbeit oder bei anderen Tätigkeiten.
  • Hat oft Schwierigkeiten, längere Zeit die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder Spielen aufrechtzuerhalten.
  • Scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere ihn ansprechen.
  • Führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig durch und kann Schularbeiten, andere Arbeiten oder Pflichten am Arbeitsplatz nicht zu Ende bringen.
  • Hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren.
  • Vermeidet häufig Aufgaben, die länger andauernde geistige Anstrengung erfordern, hat eine Abneigung gegen sie oder beschäftigt sich häufig nur widerwillig mit ihnen, wie z. B. Mitarbeit im Unterricht oder Hausaufgaben.
  • Verliert häufig Gegenstände, die er/sie für Aufgaben oder Aktivitäten benötigt, z. B. Spielsachen, Hausaufgabenhefte, Stifte, Bücher oder Werkzeug.
  • Lässt sich durch äußere Reize leicht ablenken.
  • Ist bei Alltagstätigkeiten häufig vergesslich.
 Hyperaktivität
 Impulsivität
Lange glaubte man, dass AD(H)S nur Kinder betreffen und dass sich die Erkrankung später „von selbst“ verlieren würde. Heute weiß man, dass AD(H)S bis ins Jugend- und Erwachsenenalter hinein fortbestehen kann und dass sich die Verhaltensauffälligkeiten im Laufe der Zeit verändern können. Häufig sind Erwachsene nicht mehr so impulsiv und zappelig, dafür bleibt die Aufmerksamkeitsstörung oft bestehen.
Ursächlich ist von einer multifaktoriellen Genese von AD(H)S auszugehen, wobei der genetischen Disposition die größte Bedeutung beigemessen wird.
Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass es sich bei AD(H)S um eine neurobiologisch bedingte Funktionsstörung handelt, der eine Fehlregulierung der Botenstoffe im Gehirn, sogenannte Neurotransmitter, zugrunde liegt. Betroffen sind bei AD(H)S-Patienten besonders die Teile im Gehirn, die beim Ordnen der anflutenden Reize und Gedanken und der Steuerung der Aktivität eine wichtige Rolle spielen. Diese werden oft nicht in die richtigen Bahnen gelenkt, und die Lern- und Aufmerksamkeitsfunktionen werden beeinträchtigt.
Die Ergebnisse zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen bestätigen eindrucksvoll, dass AD(H)S unbedingt behandelt werden sollte. Um den Kindern ein weitgehend normales Leben zu ermöglichen, empfehlen Experten eine sogenannte multimodale Therapie. Diese besteht aus einer umfassenden Aufklärung über das Krankheitsbild und seinen Variationsmöglichkeiten, einem gezielten Verhaltenstraining und häufig einer ergänzenden medikamentösen Behandlung. Oft sind noch verschiedene andere Zusatztherapien, wie Ergo- oder Physiotherapie, sinnvoll bzw. notwendig.
aktualisiert am:  09.09.2008