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Was ist ADH(S) ?
AD(H)S ist die sogenannte Aufmerksamkeits Defizit - / HyperaktivitätsStörung – eine der häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Nach den jüngsten Untersuchungen zum Gesundheitszustand unserer Kinder und Jugendlichen ( Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys, veröffentlicht im Bundesgesundheitsblatt, Band 50 – Heft 5 / 6 – vom Mai / Juni 2007) wurde bei jedem 10. Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren und bei jedem 43. Mädchen AD(H)S diagnostiziert.
Kinder mit AD(H)S haben im Vergleich zu anderen Kindern gleichen Alters ausgeprägte Auffälligkeiten meist in drei Kernbereichen: Sie fallen auf.
  • durch Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwächen,
  • durch impulsives Verhalten und
  • durch eine ausgeprägte Unruhe
Diese Auffälligkeiten können sowohl kombiniert (ADHS) als auch isoliert (ADS – „Träumerchen“) in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten.
AD(H)S tritt transkulturell auf und zeigt Auswirkungen auf viele Aspekte der kindlichen Entwicklung und auf die soziale, kognitive und emotionale Funktionsfähigkeit.
Auffälligkeiten lassen sich bei Kindern und Jugendlichen, die von ADHS betroffen sind, häufig bis ins Säuglings- und Kleinkindalter zurückverfolgen. So zeigen sich oft schon im frühesten Alter Anpassungsprobleme, wie Ess- und Schlafprobleme (sog. „Schreibabys“).
Ab dem Kindergartenalter fallen die Kinder durch motorische Unruhe und Unfähigkeit zu ruhigen Beschäftigungen oder anhaltenden konzentriertem Spiel auf.
Im Grundschulalter verschärfen sich die Probleme dahingehend, dass nur kurzzeitige Aufmerksamkeit im Unterricht bei gleichzeitiger großer Ablenkbarkeit gegeben ist.
Darüber hinaus ist AD(H)S mit einem stark erhöhten Risiko für Unfälle und traumatische Verletzungen verbunden.
Auch wenn kein Kind mit AD(H)S dem anderen gleicht, gibt es doch charakteristische Verhaltensweisen.
Die Merkmale von AD(H)S betreffen häufig alle Lebensbereiche des Kindes und können den gesamten Tagesablauf mit Schul-, Freizeit- und Familienleben, unabhängig von der Uhrzeit, beeinflussen.
Die Folgen sind, dass neben den schulischen Leistungen auch Freundschaften und die Harmonie in der Familie erheblich leiden können.
Durch die impulsive und häufig unbedachte Art, die sie nicht steuern können, fällt es den Kindern mit dieser Erkrankung häufig schwer, Freundschaften zu schließen und sich in die Gemeinschaft Gleichaltriger einzufügen. Dies führt nicht selten zu einem Verlust von Selbstvertrauen. Häufig werden die Kinder zu Außenseitern. Als Folge können z. B. aggressives Verhalten oder Depressionen entstehen.
aktualisiert am:  09.09.2008